Freitag, 26. September 2014

Eindrücke, oder die Anderen

Hmmm, ich weiss gar nicht so richtig, wie ich beginnen soll ...


Mein erster Tag im Rolli war ja schon schlimm für mich.
Diese Gewissheut, nicht mehr `normal´ mitlaufen zu können ...
War wirklich nicht einfach und ist es bis heute noch nicht.
Die erste Zeit habe ich damit verbracht, mich damit anzufreunden, dass ich nun die Welt von etwas weiter unten sehe.

Das habe ich nun soweit geschafft ... Nun beobachte ich die Leute!
Wie sie einen ansehen, einen recht jungen Menschen der im Rolli sitzt ... Kurz, knapp und schwenken dann einen mitleidigen Blick zu meinem Mann rüber.
WOW! 
Man fühlt sich mehr als unwohl.

Heute beim einkaufen kam dann der Knaller.
Wir stehen an der Kasse, legen die Sachen aufs Band, ich hab das Geld und mein Mann sagt: ach komm, bezahl du. Es dauert schon immer etwas, bis ich das Geld aus dem Portmonee geholt habe, deswegen vermeide ich das, wenn möglich.
Die Kassiererin sprach mit mir und behandelte mich wie ein kleines Kind. Dass sie mir zum Abschied nicht noch einen Lolli gegeben hat, hat uns wirklich schwer verwundert. 
Ich war mehr als perplex und konnte darauf überhaupt nix sagen. Erst als wir im Auto waren, hab ich das Ganze so richtig geschnallt.

Nun meine Fragen:
Setzen die Leute einen Rollstuhl automatisch mit einer geistigen Behinderung gleich?
Warum ist man so unsicher im Umgang mit Rollifahrern und was kann man daran ändern?


Mittwoch, 24. September 2014

Ein Rollstuhl

Der nächste Schritt ist geschafft ...


Mein verordneter Rollstuhl ist ja für uns mehr als unzweckmässig.
Ich habe derzeit einen ganz normalen Rollstuhl, keinen leichten, ohne jeden SchnickSchnack!
Wir leben hier in Dortmund ja auch nicht gerade auf dem platten Land und es geht schon hügelig hoch und runter.

Ein Besuch in unserem Sanihaus brachte uns unserer Lösung einen Schritt näher.
Ich möchte nun einen Leichtgewichtrollstuhl, mit höhenverstellbaren Schiebegriffen, sowie einer Schiebehilfe.

Gesagt, getan, wir zum Arzt, die Verordnung holen um diese dann im Sanihaus abzugeben.
Das ist nun 4 Wochen her.

Die erste Woche verging völlig ungenutzt, weil das Sanihaus `geschlampert´ hat.
Dann ging das Ganze also in Woche 2 endlich als Kostenvoranschlag zur Krankenkasse.
In der dritten Woche, nach einem Anruf bei der KK, erfuhren wir, dass uns erst der technische Dienst besuchen müsse, bevor die Schiebehilfe genehmigt werden kann. 
Nachdem sich 5 Tage lang vom TD niemand bei uns meldete, riefen wir dort wegen eines Termins an. Da kurzfristig natürlich kein Termin zu bekommen war, gabs nun einen Termin für nächste Woche, der Rollstuhl muss da sein, die schiebenden Personen sollen da sein und mein häusliches Umfeld solle geprüft werden. 
Ich sagte nur, ich habe weder den Rollstuhl schon, nochbenötige ich ihn zu Hause, bitte was soll der TD hier bei mir? Antwort: das is eben so!

Ja super toll ... Es kommt ja Freude auf, bei sowas.

Heute, Woche 4, kam nun der TD.
Was soll ich gross drumherumreden ...

Es ist genehmigt!!!
:) ... ach wäre er doch schon da ...

Dienstag, 23. September 2014

Die Hilfe von aussen

Die Hilfe von aussen ...


Da wir ja so von gar nichts eine Ahnung haben, lassen wir uns gerne 
von ´aussen´ helfen.
Eine gute Idee war es, mal bei der Caritas nachzufragen, 
ob die uns vielleicht beraten können.

Wir riefen also gestern dort an ... und bekamen die Auskunft, 
wir sollen heute um 8.45 Uhr da und da sein, zwecks einer 
Behinderten-Beratung. 

Gesagt, getan ... Wir kamen dort an und? 
Es gibt dort keine Behinderten Beratungen. 
Die sitzen an einer ganz anderen Stelle.
Die gute Dame am Empfang rotierte am Telefon wie wild 
und telefonierte sich die Finger wund, um uns helfen zu können.
Das Ergebnis ist, es gibt zwei Personen die sich darum kümmern ... eine ist im Urlaub, die andere krank. 

Wir sind auf der Warteliste!

Und wir warten ...

Pflegestufe und Schwerbehindertenausweis

Pflegestufe und Schwerbehindertenausweis ...


wurden im Juli beantragt.

Pflegestufe 1 habe ich bewilligt bekommen, sehr zeitnah
und auch sehr unkomliziert, der SBA lässt auf sich warten
und ist aktuell das zweite Mal beim Gutachter.

Wir warten weiter ...

Montag, 22. September 2014

Einführung

Mein 'Schicksalstag' war der 06.August.2013


Geplant war eine recht einfache, ambulante OP eines Ganglions (Überbein) am rechten Handgelenk.
Leider traf der Arzt nicht das Ganglion, sondern meine Pulsader.
Er sagte, ich muss Sie leider ins Krankenhaus schicken, ich habe eine Arterie verletzt und habe hier nicht die Möglichkeiten, diese operativ zu versorgen.
Ein Krankenwagen brachte mich in die städtischen Kliniken. Nach 4 (!!!) Stunden des wartens, wurde ich also Notoperiert ...
Am nächsten Tag erfuhr ich dann, dass der Arzt ganze Arbeit geleitet hat und mir meine Arterie komplett durchtrennt hat und man diese Mikrochirurgisch wieder zusammen nähen musste.
3 Tage durfte ich im Krankenhaus verweilen.
Ich wurde mit einer Schiene am Arm dort verabschiedet.

Da nach einem Monat der Daumen und Zeigefinger noch immer nicht belastbar waren und auch hoch sensibel auf jede Berührung reagierten und ich bei jedem kleinsten Anstoss an den Arm das Gefühl hatte, mir sticht ein Messer durch den Arm, überwies mich mein Orthopäde an einen Neurologen.
Dort erfuhr ich, dass auch meine Hauptnervenbahn durchtrennt wurde.
Prognose: kann, muss aber nicht wieder werden.
Nach ca 4 Monaten stellte sich eine Überbelastung des linken Armes ein, da ich ja rechtsseitig noch immer nichts machen kann.
Nun fingen also noch mehr Probleme an ... Da ich ja nun 'beidarmig' gehandicapt bin.

Etwa zur gleichen Zeit, fing auch mein Rücken an zu murren, wo ich seit etlichen Jahren eine starke Facettengelenksarthrose und eine Ileosakralgelenksblockierung habe. Dieses hatte ich, dank viel Bewegung, schwimmen, Rad fahren, immer gut im Griff.
Nun konnte ich jetzt weder Rad fahren, noch schwimmen gehen, auch machten mir mehr und mehr meine Arme einen Strich durch jede Rechnung.

Anfang August 2014 ging dann mit meinem Rücken nix mehr. Ich kann vielleicht noch 20 Meter laufen, nicht ohne zu humpeln und komme grade so die Treppen hoch oder runter.
So kam ich zu meinem Rollstuhl!